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Mit Misserfolgen umgehen: Wie du schöner scheiterst:

Vor einigen Wochen hatte ich die Möglichkeit den CEO und Founder von Trivago zu interviewen. Das Ganze war im Rahmen meiner NLP Master Ausbildung entstanden und der Prüfungsaufgabe, eine Person nach ihren Strategien, Werten und Erfolgsrezepten befragen.

Ich wollte einen Interview-Partner dessen Unternehmenskultur gerade der Generation Y entgegen kommt. Dessen Philosophie Selbstverwirklichung, Vertrauen in den/die Mitarbeiter*in und Freude an der Arbeit in den Unternehmens- Mittelpunkt stellt.

Denn: Das alles habe ich bei meinen Ex-Chefs und in den Agenturen in denen ich war sehr vermisst. Mit Misserfolgen umgehen, war nicht einfach damals.

Jeder scheitert, auch die erfolgreichen Menschen!

Direkt zum Einstieg verriet mit Rolf Schrömgens das Trivago seine dritte Firma ist – mit den zwei Unternehmen vorher war er gescheitert.

Lustig oder?! Wo sich andere mit Erfolgen brüsten, erzählte Rolf erst einmal von dem was nicht super gelaufen war. 

Sympathisch dachte ich mir. Genau solche Aussagen sind spannend für Startups und kleinere Solo-Selbstständige. Sieht doch das Gras auf der anderen Seite immer grüner aus und man glaubt, nur man selber hätte Misserfolge oder Startschwierigkeiten.

„Uns gefällt Ihr Sound nicht, und Gitarrenmusik ist ohnehin nicht gefragt.“

(Begründung der Plattenfirma Decca, die die Beatles ablehnte, 1962)

Aber der Reihen nach. Gehen wir ins Jahr 2004 zurück – da war Rolf gerade einmal 28 Jahre alt, erfolglos und mittellos.

Denn zwei Unternehmens-Entwicklungen waren genauso wie die Promotion und die Übernahme des elterlichen Betriebs gescheitert. Die Aussicht auf dem Arbeitsmarkt war ebenso mau.

Also was tun, um mit Misserfolgen umgehen zu lernen? Eine neue Firma gründen, dachte sich Rolf.  

„Ich bedauere Ihnen mitteilen zu müssen“, schrieb das „Museum of Modern Art“ in New York am 18. Oktober 1956 an Andy Warhol, „dass wir Ihr Bild nicht in unsere Kollektion aufnehmen werden.“ 

1. Misserfolge nicht Emotionalisieren

Aber: Ohne das Lehrgeld, dass Rolf in seiner ersten Firma zahlte, hätte er Trivago nicht so aufbauen können wie es es tat. 

Denn die ersten beiden Niederlagen, brachten ihn näher zu seiner Unternehmensvision und seinen Unternehmenswerten. (In diesem Artikel „Warum falsche Werte deinen Erfolg manipulieren“ kannst du über Werte und den Einfluss auf deinen Erfolg erfahren.)

Was er nämlich im Zuge der damals noch sehr jungen deutschen Startup-Szene nicht wollte, war zu gründen und das eigene Unternehmen dann für möglichst viel Geld einfach wieder zu verkaufen.

Es sollte ein nachhaltiges Unternehmen werden, dass dem Gründer größtmöglichen Entscheidungsspielraum gewährte.

Mit Misserfolgen um gehen: Das ganze Interview findest du übrigens hier (klick einfach auf den kleinen orangen Pfeil):

Rolf Schrömgens denkt nicht über Misserfolge nach und vor allem lässt er Niederlagen nicht emotional an sich heran. 

Eine Aussage, die ich persönlich so noch von keinem Selbstständigen oder Gründer gehört habe!

Logisch: Schließlich ist es das eigene Herzensbusiness, dass man da aufbaut. Aber auch Psychologen raten zu genau diesen Umgang mit Fehlern, wenn es ums Schöner-Scheitern geht. 

Doch wie können Misserfolge einen nicht verletzen? Wie schafft man es mit Misserfolgen umgehen zu lernen ohne das es weh tut?

 

Aline Pelzer - PR & Marketing Beratung

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    Die Wahrheit ist doch: Scheitern ist scheiße.

    Ich brauche dir hier nichts vorzumachen, ich mag es nicht zu scheitern. Es zieht runter, macht traurig, verunsichert. Scheitern ist schmerzvoll, oft peinlich und meistens demoralisierend.

    Doch woher kommt die Angst vorm Scheitern? 

    Der Sozialpsychologe Professor Heiner Keupp geht davon aus, dass der Mensch nicht über einen angeborenen Siegeswillen verfügt, sondern dass dieser Siegeswille ein Produkt unserer Erfolgsgesellschaft ist.

    Mache dir deshalb bewusst, dass Scheitern immer noch ein Tabu in unserer Gesellschaft ist.  Aber: Jeder scheitert und das führt dazu, dass wir in einer Scheinwelt leben.

    Die Bilder in der Werbung, auf Instagram und Co stimmen fast nie mit den realen Lebensbedingungen überein.  

    2. Misserfolge analysieren

    Mit Misserfolgen umgehen – Die Niederlage bestmöglich zu analysieren, ist trotz negativer Emotionen unerlässlich:

    Unsere individuelle Perspektive beeinflusst den Prozess des Scheiterns und verrät uns sehr viel über uns: Denn so wie wir andere Menschen die gescheitert sind beurteilen, so bewerten wir auch unsere gescheiterte Projekte.

    Wenn du alles als eine persönliche Niederlage erlebst, wirst du im Berufsalltag kaum zwischen Sachebene und persönlicher Ebene unterscheiden können. 

    Rolf Schrömgens schafft den Spagat der Ent-Emotionalisierung und kann wahrscheinlich auch aus diesem Grund ein Unternehmen dieser Größenordnung leiten. Denn mit Misserfolgen umgehen, dass ist eine extrem wichtige Qualität.

    Beachte: Trivago ist über 1100 Mitarbeiter stark und hat einen Jahresumsatz von 914,8 Mio. € (2018). 

    Wenn dir das Leben Zitronen gibt, mach Limonade draus! 

    Mit Misserfolgen umgehen – wenn man scheitert, laufen bestimmte innere Prozesse ab:

    • Schock: Orientierungs- und Fassungslosigkeit, Erregung oder Erstarrung
    • Verleugnung: Hoffnung auf Rückgängigmachen
    • Aggression: Phase des Sich-dagegen-Wehren
    • Depression: Reaktion auf ein Verlusterlebnis mittels Hemmung, Selbstanklage und Herabsetzung des Selbstwertgefühls
    • Trauerarbeit: Trauer um die alte Realität und Abschied von lieb gewordenen Idealvorstellungen, Personen und Objekten

    Mit Misserfolgen umgehen: Erst eine konstruktive Sicht auf dein Scheitern erzeugt einen Lernprozess.

    Um gescheiter zu scheitern, hilft daher eine Analyse der Situation und des Kontextes:

      1. Finde heraus, was zu der Niederlage beigetragen hat, was gut und was falsch lief. Durch eine Analyse wird das Szenario ausgeleuchtet und nachvollziehbar.
      2. Warum betrachtest du die Situation als Misserfolg?
      3. Was hätte ich ändern können, was nicht?
      4. Für welchen Bereich des Scheiterns bin ich verantwortlich?
      5. Wo liegen meine Potenziale, Kompetenzen und Grenzen?
      6. Wo liegt der blinde Fleck, den ich nicht gesehen habe?
      7. Kann ich Scheitern als Weiterentwicklung empfinden und akzeptieren?

    Mit Misserfolgen umgehen – ein Beispiel: In der Uni werde ich von meinen Studenten am Semesterende evaluiert. Am Anfang biss ich mir sprichwörtlich bei jeder Kritik auf die Zunge. Ich sah konstruktives Feedback als Misserfolg an. 

    Warum? Weil ich doch gelernt hatte, perfekt sein zu müssen. Mein Ego wollte mich vor diesen Niederlagen beschützen und gleichzeitig noch perfekter werden. Erst mit der Zeit wurde ich gelassener und lernte mit Feedback umzugehen und es in diesem Bereich meiner Selbstständigkeit zu ent-emotionalisieren. Aber dafür musste ich mich diesem Feedback stellen.

    „Most of what I try fails, but these failures are often invisible, while the successes are visible.“

    Prof. Dr. Johannes Haushofer

    Kennst du übrigens den Lebenslauf von Prof. Dr. Johannes Haushofer? Nein?! Zunächst einmal: Der Mann ist alles das, was man erfolgreich nennt: Jung, Psychologe, Ökonom war mal Professor an der Elite-Uni Princeton und ist nun Professor am Max-Planck Institut.

    Für den Bachelor ging er nach Oxford, promovierte erst in Harvard, dann ein zweites Mal in Zürich. Danach arbeitete er am Massachusetts Institute of Technology.

    Wenn also jemand eine Erfolgsstory erzählen könnte, dann er. Doch Haushofer veröffentlichte im Internet seinen „CV of Failures“ – einen Lebenslauf seiner Fehlschläge! 

    Mutig! Und es zeigt, auch Überflieger stürzen ab und zu ab. Vielleicht ist es auch zwingend notwendig mit Misserfolgen umzugehen, um Erfolge besser genießen zu können.

    3. Selbstvertrauen auftanken

    Misserfolge und Niederlagen hemmen das Selbstvertrauen. Und viele Menschen glauben, entweder man hat Selbstvertrauen oder man hat es eben nicht. 

    Jedoch kann Selbstvertrauen durch systematische Arbeit, regelmäßiges Üben und sorgfältige Planung gestärkt und aufgebaut werden. Doch wie können wir unser angeknackstes Selbstbewusstsein nach einem Misserfolg wieder aufpäppeln?

    3 Tipps für mehr Selbstbewusstsein

    Misserfolge und Niederlagen hemmen das Selbstvertrauen. Und viele Menschen glauben, entweder man hat Selbstvertrauen oder man hat es eben nicht. 

    Jedoch kann Selbstvertrauen durch systematische Arbeit, regelmäßiges Üben und sorgfältige Planung gestärkt und aufgebaut werden. Doch wie können wir unser angeknackstes Selbstbewusstsein nach einem Misserfolg wieder aufpäppeln?

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    Mehr Informationen

    1. Erlerne eine selbstbewusste Körpersprache 

    Kennst du die Low & Powerposen von Amy Cuddy? Cuddy hat rausgefunden, dass dass unsere Körperhaltung sich direkt auf unseren emotionalen Zustand auswirkt. Und das wir 

    Wenn du zusammengesunken in deinem Stuhl kauerst und dich gar nicht bewegst – was meinst du, wie fühlst du dich dabei? Eher bedrückt und traurig richtig?

    Und wie verhält sich jemand, der viel Selbstvertrauen hat? Wie ist seine Körpersprache?

    Wonder-Woman-Körpersprache-Powerpose

    Übung „Wonder Woman“: 

    • Brust raus.
    • Mach dich groß.
    • Lass die Schultern nach hinten unten hängen.
    • Bewege dich langsam und sicher.
    • Hände in die Hüfte

    Übe diese Haltung, bis du dich so fühlst, als könne dich nichts mehr aufhalten.

    2. Mit Misserfolgen umgehen: Tracke deine Erfolge

    Viele Menschen, die erfolgreich sind schreiben ein sogenanntes Erfolgstagebuch. 

    Sie schreiben pro Tag 3-5 Dinge auf, die an diesem Tag wirklich gut gelaufen sind. Das können kleine Dinge im Leben sein, z.B. ein vollwertiges Mittagessen gekocht.

    Sei möglichst konkret, schreibe jedoch keinen Roman. Wichtig: Versuche positiv zu formulieren – denn unser Unterbewusstsein, nimmt Bilder schneller auf. Schreibst du zum Beispiel „Ich habe heute nicht geraucht„, kreiert dein Kopf das Bild „Rauchen“. Schreibst du aber „Ich bin heute an der frischen Luft spaziert“ hast du ein positives Bild im Kopf, dass sich unterstützt.

    Ziel hierbei ist, dass du deinen Fokus gezielt auf deine Erfolge lenkst.

    Wenn wir uns immer wieder bewusst vor Augen halten, was wir alles gut können und gut machen, dann steigt dadurch unser Selbstbewusstsein. Denn unser Bewusstsein möchte Beweise in der realen Welt haben, dass wir auch tatsächlich etwas können. 

    Nein-sagen

    3. Lerne „nein“ zu sagen!

    Grenzen setzen und zu ihnen stehen erzeugt eine Menge Selbstbewusstsein. Doch genau so schwer ist es auch!  Wenn du das nächste Mal etwas wirklich nicht möchtest, sage einfach mal “Nein”. Und fühle dich gut dabei!

    Denn ein „nein“ zu jemandem ist ein „ja“ zu dir selbst!

    Ich kann verstehen, dass du davor Angst hast. Und mir ging es lange auch so – mittlerweile bin ich aber stolz drauf nein sagen zu können!

    Denn das macht dich unabhängig – unabhängig davon von allen gemocht werden müssen. Wenn ich meine Grenzen setzte, handle ich aus Stärke. Dadurch behandeln mich andere Menschen mit mehr Respekt und Wertschätzung.

    In einem älteren Blogbeitrag zum Thema „nein sagen & sichtbar werden“, habe ich dort auch bereits drüber geschrieben.

    Caring is sharing: Teile diesen Blogbeitrag!

    Dir hat dieser Blogartikel gefallen?! Dann teile die Tipps, damit auch andere mit Misserfolgen besser umgehen können!

    Denn auch dein Umfeld, hat einen Einfluss auf dich – ob positiv oder negativ, das kannst du selbst mitbestimmen, indem du das Mindset deiner Freunde mit deiner positiven Denkweise inspirierst.

    Achja: Wenn du Fragen oder Anregungen hast, schreibe mir gerne einen Kommentar.

     

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    Ich bin Aline Pelzer lebe und arbeite als PR-Strategin in Düsseldorf – bis dienstags, da verschlägt es mich als Dozentin an die Fachhochschule Aachen . Was ich unterrichte? Klar: Kommunikationstechniken.

    Denn die Kommunikation zieht sich wie ein roter Faden durch mein Leben: Studiert habe ich nämlich Sprach- & Kommunikationswissenschaften und Philosophie – und darin einen Masterabschluss.

    Während der Uni arbeitete ich u.a. für den WDR Aachen – und erfuhr dort wofür Journalisten brennen! Mit diesem Know-How heuerte ich anschließend bei verschiedenen Werbeagenturen an – beginnend als Praktikantin bis hin zur Projektleiterin mit Personalverantwortung. 

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